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Prinz-Heinrich Gedächtniskapelle, Osttirol, Österreich

Die Prinz-Heinrich Gedächtniskapelle, eine kleine Holzkapelle, liegt auf einer leichten Anhöhe am Obstanser Boden in den Karnischen Alpen in Osttirol (Gemeindegebiet Kartitsch). 1916 wurde sie in 1.957 Metern Seehöhe im Gedenken an die in diesem Frontabschnitt gefallenen Soldaten errichtet. Ihren Namen erhielt sie in Erinnerung an den im November 1916 in Rumänien gefallenen Prinz Heinrich von Bayern. Dieser hatte noch 1915 als Kommandant des III. Bataillons des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments in diesem Abschnitt der Karnischen Front gekämpft.

Austria, Osttirol

Type of WWI-heritage

  • WWI Kriegerdenkmal

Dimensions

Keine Informationen verfügbar.

State of repair/preservation

Die Kapelle ist in gutem Zustand.

Historical WWI Context

Die Prinz-Heinrich Gedächtniskapelle, eine kleine Holzkapelle, liegt auf einer leichten Anhöhe am Obstanser Boden in den Karnischen Alpen in Osttirol (Gemeindegebiet Kartitsch). Im Mai 1916 wurde die Kapelle von österreichischen Soldaten in einfacher Holzbauweise mit Schindeldach und Rindenverkleidung in 1.957 Metern Seehöhe erbaut. Ihren Namen erhielt sie in Erinnerung an den im November 1916 in Rumänien gefallenen Prinz Heinrich von Bayern, der 1915 als Kommandant des III. Bataillons des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments in diesem Abschnitt der Karnischen Front gekämpft hatte. Die Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins übernahm im Jahr 1928 die Erhaltung der Kapelle. 20 Jahre nach ihrem Bau wurde sie zur Gänze erneuert. 1987 veranlasste der ehemalige Hüttenwart der Obstansersee-Hütte, Alois Goller, wieder einen Neubau der Holzkapelle, die durch die Wetterverhältnisse stark gelitten hatte.

Der Karnische Kamm bildete einen Abschnitt der sogenannten Südwestfront – jener Front, die ab Mai 1915 zwischen Österreich-Ungarn und Italien bestand. Die Front erstreckte sich über eine Länge von rund 600 Kilometern Luftlinie von der Schweizer Grenze bis zur Adria. Überwiegend italienische, österreichisch-ungarische und deutsche Soldaten standen einander zwischen 1915 und 1918 an diesem Frontverlauf gegenüber – großteils im hochalpinen Gelände, meist auf einer Seehöhe von über 2.000 bis zu 3.900 Metern. 1915 mussten die Soldaten auf beiden Seiten das gesamte Gelände erst für militärische Operationen nutzbar machen. Bis auf wenige bereits touristisch erschlossene Berge und Saumpfade, die von der lokalen Bevölkerung im Sommer für den Viehtrieb genutzt wurden, existierten zwischen dem Ortler (3.899 m) nahe der Schweizer Grenze und den Julischen Alpen kaum ausgebaute Wege.
Damit Österreich-Ungarn den Frontraum verwalten konnte, wurde das Gebiet von der k.u.k. Armee in mehrere Verwaltungseinheiten gegliedert. So bestand z. B. der Grenzabschnitt 10 aus mehreren Grenzunterabschnitten (GUA), und diese wiederum aus Kampfabschnitten (KA): GUA 10a umfasste die Kampfabschnitte Ruffredo, Gemärk und Landro (später Schluderbach), GUA 10b die Kampfabschnitte Zinnenhochfläche, Fischleintal, Burgstall und Hornischeck/Hornischegg (ab 23. Juni 1915 als „Seikofel“ bezeichnet) sowie GUA 10c die Kampfabschnitte Eisenreich und Filmoorhöhe. Während der Grenzunterabschnitt 10a weiterhin zum Befehlsbereich von Feldmarschalleutnant Ludwig Goiginger zählte, fielen ab November 1915 die beiden Grenzunterabschnitte 10b und 10c in die Zuständigkeit der 56. Gebirgsbrigade, die unter dem Kommando von Generalmajor Karl Englert stand.

Die Front am Karnischen Kamm war Teil des Grenzunterabschnitts 10c und rund 30 Kilometer lang: Sie reichte vom Hornischegg/Mt. Arnese (2.550 m) bis zum Steinkarspitz/Mt. Antola (2.524 m) im Osten. Ab 1916 wurde der Grenzunterabschnitt 10c als Grenzabschnitt geführt und in die Kampfabschnitte I: Hochgränten, II: Obstans, III: Filmoor/Leiten und IV: Obertilliach aufgegliedert. Den am weitesten nördlich gelegenen Bereich der Kreuzbergfront gliederte man dem Kampfabschnitt I: Hochgränten ein. Mit Oktober 1916 lautete die offizielle Bezeichnung des Grenzabschnitts 10c „Karnischer Kamm“

State of legal protection

Die Kapelle ist denkmalgeschützt.

Owner

Die Sektion Austria des Österreichischen Alpenvereins betreut die Kapelle.

Kind of cultural use of WWI

Die Prinz-Heinrich-Gedächtniskapelle liegt an der Weitwanderroute Karnischer Höhenweg (Nr. 403), auch „Friedensweg“ („Via della Pace“) genannt. Die Friedenswege wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde in den 1970er-Jahren initiiert.
Weitere Informationen: www.karnischer-hoehenweg.at

Das „Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“ am Plöckenpass ist kostenlos frei zugänglich. Zu bestimmten Anlässen bietet der Verein Dolomitenfreunde auch organisierte Wanderungen in das Freilichtmuseum an. Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Im „Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“ in Kötschach-Mauthen, das die Geschichte des Ersten Weltkrieges in den Bergen thematisiert, wird Eintritt eingehoben.

Opening

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen

Saison jeweils 15. Mai–15. Oktober
Öffnungszeiten während der Saison:
Montag bis Freitag 10.00–13.00 und 15.00–18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag 14.00–18.00 Uhr
Gruppenbesuche sind bei rechtzeitiger Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

 

Entrance Fee

Der Eintritt in das „Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“ ist frei und erfolgt auf eigene Gefahr.

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Gemeinde Kartitsch: www.kartitsch.at

Lesachtal: www.lesachtal.com

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

Stadt Lienz: www.lienz.gv.at

 

Accomodation

Weitere Informationen:

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Gemeinde Kartitsch: www.kartitsch.at

Lesachtal: www.lesachtal.com

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

 

Public Transport

Das öffentliche Verkehrsnetz (Züge und Busse) verbindet die Gemeinden im Lesachtal entlang des Karnischen Kammes mit den Städten Lienz im Westen und Spittal im Osten.

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at

 

Further information sources

Publikationen:

Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Pustertal zum Plöckenpass. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2003).
Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Plöckenpass zum Kanaltal. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2004).
Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs zwischen Save und Soča. Auf den Spuren der Isonzofront 1915–1917, Klagenfurt (2005).
Julia Walleczek-Fritz & Peter Fritz, Begehen-Begreifen-Bewahren. Der Erste Weltkrieg entlang des Karnischen Kamms zwischen Sexten und Plöckenpass, Kartitsch/Sexten (2015).
Ludwig Wiedemayr, Weltkriegsschauplatz Osttirol. Die Gemeinden an der Karnischen Front im östlichen Pustertal, Lienz (2007).

Museums Private Collections

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen (Kärnten)
„Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“, Plöckenpass
Museum und Freilichtmuseum wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde aufgebaut und werden von diesem bis heute betreut.
Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Location

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