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Lagerfriedhof des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Sigmundsherberg, Niederösterreich, Österreich

Der Lagerfriedhof, der sich heute an der Trasse der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn befindet, ist in der Form eines modernen Soldatenfriedhofs angelegt. Laut Gedenkstein wurden hier 2.464 während ihrer Kriegsgefangenschaft im Lager Sigmundsherberg verstorbene Soldaten beerdigt (davon 2.363 Italiener).

1917 errichteten italienische Kriegsgefangene ein Denkmal in Form einer Frauenstatue, das den verstorbenen Kriegsgefangenen gewidmet ist. Nach dem Krieg wurde es mit einer kleinen Kapelle überbaut. Heute präsentiert sich der Lagerfriedhof als ebene Rasenfläche mit wenigen Steinkreuzen, der Kapelle und dem Friedhofskreuz.

Ein Gedenkweg mit Schautafeln in deutscher, italienischer und englischer Sprache führt durch das ehemalige Lagergelände und erinnert an die Geschichte dieses Kriegsgefangenenlagers in Niederösterreich.

Austria, Niederösterreich

Type of WWI-heritage

  • POW-camp
  • Military cemetery

Dimensions

State of repair/preservation

Der Lagerfriedhof ist in gutem Zustand.

Historical WWI Context

1915 ließen die k.u.k. Militärbehörden nördlich des Ortes Sigmundsherberg eines der größeren österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenenlager auf dem Boden der heutigen Republik Österreich errichten. 40.000 Soldaten und 1.180 Offiziere konnten einquartiert werden. Ähnlich wie die anderen Kriegsgefangenenlager in Österreich-Ungarn war auch jenes in Sigmundsherberg als Barackenstadt und somit als nahezu vollständig autarke Verwaltungs- und Verwahrungseinheiten konzipiert. Ursprünglich hielten sich hier russische, ab 1916 aber vor allem italienische Gefangene auf. Heute erinnern an diese Einrichtung nur mehr der Flurname „Lagerfeld“ und der Lagerfriedhof, auf dem 2.363 Italiener, 75 Russen, neun Serben, neun Montenegriner, acht Rumänen und 29 Angehörige der k.u.k. Armee ihre letzte Ruhestätte fanden.

Die Marktgemeinde Sigmundsherberg kümmert sich um Verwaltung und Erhaltung des Soldatenfriedhofs sowie eines 4,2 Kilometer langen Gedenkweges, der zur Erinnerung an die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers eingerichtet wurde.

State of legal protection

Die Friedhofsanlage ist nicht denkmalgeschützt.

Owner

Der Lagerfriedhof und der Gedenkweg sind im Besitz der Gemeinde und werden von ihr betreut. Der Lagerfriedhof wird auch vom Österreichischen Schwarzen Kreuz betreut.

Kind of cultural use of WWI

Weitere Informationen:

Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg: www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at

Opening

Weitere Informationen:

Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg: www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at

Entrance Fee

Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg: www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at, Der Lagerfriedhof ist kostenlos frei zugänglich.

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Krahuletz-Museum Eggenburg: www.krahuletzmuseum.at

Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum Artstetten: www.schloss-artstetten.at

Heeresgeschichtliches Museum Wien: www.hgm.at

Accomodation

Weitere Informationen:

Waldviertel: www.waldviertel.at

Public Transport

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at

Further information sources

Publikationen:

Rudolf Koch, Im Hinterhof des Kriegs. Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg, Sigmundsherberg (2002).

Rudolf Koch, Schicksal Kriegsgefangenschaft. Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg, Horn (2015).

[Italienische Ausgabe: Rudolf Koch, Malasorte Prigionia di Guerra. Il campo di prigionia di Sigmundsherberg, Horn (2015).]

Verena Moritz & Hannes Leidinger, Zwischen Nutzen und Bedrohung. Die russischen Kriegsgefangenen in Österreich 1914–1921, Bonn (2005).

Museums Private Collections

Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg: www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at

Location

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