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„Kriegsnagelungs-Wehrtor“ (Rathaustür der Stadtgemeinde Melk), Niederösterreich, Österreich
In Melk beschlossen die Gemeindeväter, auf Anregung des akademischen Malers Ernst Stöhr ein „Wehrtor“ nach dessen Entwurf anzubringen. Es sollte zugunsten des Witwen- und Waisenfonds als sichtbares Zeichen der Spenden- und Opferbereitschaft der Heimat benagelt werden. Im August 1915 hängte man die Torflügel ein. Je nach Größe ihrer Spende konnten die Spender einen Nagel oder ein Kupferplättchen mit ihrem Namen anbringen.
Austria, Niederösterreich
Type of WWI-heritage
- Non-Military Site of World War One Relevance
Dimensions
Die Eingangstür zum Rathaus der Stadtgemeinde Melk misst 2,5 mal 3 Meter.
State of repair/preservation
Die Rathaustür ist in gutem Zustand.
Historical WWI Context
Ab dem Frühjahr 1915 wurden in zahllosen Städten und Dörfern der österreichisch-ungarischen Monarchie Holzfiguren aufgestellt, die gegen eine Spende für die Kriegswohlfahrt zu benageln waren. Die Initialzündung hatte der am 6. März 1915 in Wien präsentierte „Wehrmann im Eisen“ geliefert. Neben Wehrmännern, Wehrschildern oder Kreuzen wurden auch andere Objekte für Nagelungen herangezogen, etwa Figuren von historischen Gestalten, Schmieden, Heiligen und Tieren, aber auch Tische oder Türen.
Ab April 1915 stieg die Anzahl der Nagelungsaktionen sprunghaft an: Sie erfüllten auch eine wichtige soziale Funktion, indem sie an das gemeinsame Durchhalten appellierten. Der Zeitraum zwischen Juli 1915 und April/Mai 1916 gilt als „Blütezeit“ der Nagelungsaktionen.
In Melk beschlossen die Gemeindeväter, auf Anregung des akademischen Malers Ernst Stöhr ein „Wehrtor“ nach dessen Entwurf anzubringen. Es sollte zugunsten des Witwen- und Waisenfonds als sichtbares Zeichen der Spenden- und Opferbereitschaft der Heimat benagelt werden. Im August 1915 hängte man die Torflügel ein. Je nach Größe ihrer Spende konnten die Spender einen Nagel oder ein Kupferplättchen mit ihrem Namen anbringen. Im März 1919 wurden dem Fonds 4.077 Kronen übergeben.
Insgesamt sollen in Österreich bis Juni 1916 laut einer österreichischen zeitgenössischen Quelle rund 700 Wehrmann- und Wehrschildaktionen durchgeführt worden sein.
Recent Images
Historical Images
State of legal protection
Die Rathaustür ist nicht denkmalgeschützt.
Owner
Die Rathaustür befindet sich im Besitz der Stadtgemeinde Melk.
Kind of cultural use of WWI
Opening
Entrance Fee
Die Eingangstür zum Rathaus befindet sich in der Altstadt von Melk und kann kostenlos besichtigt werden.
Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby
Accomodation
Weitere Informationen:
Stadt Melk: www.hotels-und-pensionen.at/niederoesterreich/hotels_melk
Wachau: http://wachau-urlaub.com/
Public Transport
Weitere Informationen:
ÖBB: www.oebb.at
Further information sources
Publikationen:
Alfred Benesch & Gerhard Floßmann (Hg.), Vor-Stadt. Melk 1848–1898, Melk (2008).
Gerhard Floßmann, Melk an der Donau. Stadtführer, Melk (2000).
Hans-Christian Pust, Vergessenes Phänomen. Kriegsnagelungen in Österreich, Deutschland und darüber hinaus, in: Christian Rapp & Peter Fritz (Red.), Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914–1918. Ausstellungskatalog, hg. v. d. Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H., Schallaburg (2014), S. 298–301.
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Museums Private Collections
Erzherzog Franz-Ferdinand-Museum Schloss Artstetten: www.schloss-artstetten.at
Heeresgeschichtliches Museum (HGM), Wien: www.hgm.at
„Kriegsnagelungs-Wehrtor“ (Rathaustür der Stadtgemeinde Melk), Niederösterreich, Österreich
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