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Österreichisch-ungarischer Soldatenfriedhof Hochgränten, Osttirol, Österreich

Der Soldatenfriedhof Hochgränten wurde 1915 von k.u.k. Soldaten errichtet. Er beherbergt die Gräber von vier Standschützen, die am 6. September 1915 auf dem Grenzkamm zwischen Hochgränten-Joch und Hollbrucker Spitz gefallen waren. Ihre Gräber schmücken schmiedeeiserne Grabkreuze und ein Obelisk mit Kreuz und Inschriftentafel. Der Friedhof selbst ist von einer Steinmauer mit schmiedeeisernen Ketten und Gittertüren umgeben.

Austria, Osttirol

Type of WWI-heritage

  • Military cemetery

Dimensions

Der österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof Hochgränten (2.429 m) in den Karnischen Alpen (Karnischer Kamm, Gemeinde Kartitsch, Katastralgemeinde Hollbruck) erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 4 mal 3 Metern. Es handelt sich um den höchstgelegenen Kriegerfriedhof in den Ostalpen.

State of repair/preservation

Der Soldatenfriedhof Hochgränten ist in verhältnismäßig gutem Zustand und wird vom Österreichischen Schwarzen Kreuz im Rahmen der Kriegsgräberfürsorge betreut.

Historical WWI Context

Der Soldatenfriedhof Hochgränten liegt nahe dem Hochgräntenjoch am Karnischen Kamm. Unweit des dortigen Hochgräntensees legten k.u.k. Truppen 1915 diesen Kriegerfriedhof an, auf dem Gefallene der Kämpfe dieses Abschnittes beerdigt wurden. Der Friedhof beherbergt noch heute die Gräber von vier Standschützen.

Der Karnische Kamm bildete einen Abschnitt der sogenannten Südwestfront – jener Front, die ab Mai 1915 zwischen Österreich-Ungarn und Italien bestand. Die Front erstreckte sich über eine Länge von rund 600 Kilometern Luftlinie von der Schweizer Grenze bis zur Adria. Überwiegend italienische, österreichisch-ungarische und deutsche Soldaten standen einander zwischen 1915 und 1918 an diesem Frontverlauf gegenüber – großteils im hochalpinen Gelände, meist auf einer Seehöhe von über 2.000 bis zu 3.900 Metern. 1915 mussten die Soldaten auf beiden Seitendas gesamte Gelände erst für militärische Operationen nutzbar machen. Bis auf wenige bereits touristisch erschlossene Berge und Saumpfade, die von der lokalen Bevölkerung im Sommer für den Viehtrieb genutzt wurden, existierten zwischen dem Ortler (3.899 m) nahe der Schweizer Grenze und den Julischen Alpen kaum ausgebaute Wege.
Damit Österreich-Ungarn den Frontraum verwalten konnte, wurde das Gebiet von der k.u.k. Armee in mehrere Verwaltungseinheiten gegliedert. So bestand z. B. der Grenzabschnitt 10 aus mehreren Grenzunterabschnitten(GUA), diese wiederum aus Kampfabschnitten (KA): GUA 10a umfasste die Kampfabschnitte Ruffredo, Gemärk und Landro (später Schluderbach), GUA 10b die Kampfabschnitte Zinnenhochfläche, Fischleintal, Burgstall und Hornischeck/Hornischegg(ab 23. Juni 1915 als „Seikofel“ bezeichnet) sowie GUA 10c die Kampfabschnitte Eisenreich und Filmoorhöhe. Während der Grenzunterabschnitt 10a weiterhin zum Befehlsbereich von Feldmarschalleutnant Ludwig Goiginger zählte, fielen ab November 1915 die beiden Grenzunterabschnitte10b und 10c in die Zuständigkeit der 56. Gebirgsbrigade, die unter dem Kommando von Generalmajor Karl Englert stand.

Die Front am Karnischen Kamm gehörte zum Grenzunterabschnitt 10c. Sie war rund 30 Kilometer lang und reichte vom Hornischegg/Mt. Arnese (2.550 m) bis zum Steinkarspitz/Mt. Antola (2.524 m) im Osten. Ab 1916 wurde der Grenzunterabschnitt 10c als Grenzabschnitt geführt und in die Kampfabschnitte I: Hochgränten, II: Obstans, III: Filmoor/Leiten und IV: Obertilliach aufgegliedert. Den am weitesten nördlich gelegenen Bereich der Kreuzbergfront gliederte man dem Kampfabschnitt I: Hochgränten ein. Mit Oktober 1916 lautete die offizielle Bezeichnung des Grenzabschnitts 10c „Karnischer Kamm“.

Auf Hochgränten befand sich das Kommando des Kampfabschnittes I. Am Ufer des Hochgräntensees sieht man heute noch die Terrassen, auf denen k.u.k. Truppen Baracken errichtet hatten. Das Barackenlager bestand aus Magazinen, Offiziers- und Mannschaftsunterkünften, einer Elektro-Station, einem Marodenhaus und einem Arrest. Vom mittleren Hollbrucker Tal ausführte die k.u.k. Seilbahn Nr. 58a auf Hochgränten und versorgte die dortigen Stellungen. Reste davon sind noch erhalten.

State of legal protection

Der Soldatenfriedhof Hochgränten ist denkmalgeschützt

Owner

Kind of cultural use of WWI

Der Soldatenfriedhof Hochgränten liegt an der Weitwanderroute Karnischer Höhenweg (Nr. 403), auch „Friedensweg“ („Via della Pace“) genannt. Die Friedenswege wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde in den 1970er-Jahren initiiert.
Weitere Informationen: www.karnischer-hoehenweg.at

Das „Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“ am Plöckenpass ist kostenlos frei zugänglich. Zu bestimmten Anlässen bietet der Verein Dolomitenfreunde auch organisierte Wanderungen in das Freilichtmuseum an. Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Im „Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“ in Kötschach-Mauthen, das die Geschichte des Ersten Weltkrieges in den Bergen thematisiert, wird Eintritt eingehoben.

Opening

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen

Saison jeweils 15. Mai–15. Oktober

Öffnungszeiten während der Saison:

Montag bis Freitag 10.00–13.00 und 15.00–18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag 14.00–18.00 Uhr

Gruppenbesuche sind bei rechtzeitiger Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Entrance Fee

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Lesachtal: www.lesachtal.com

Stadt Lienz: www.lienz.gv.at

Stadt Spittal am Millstättersee: www.millstaettersee.com/de/region-orte/spittal-drau/spittal-drau.html

Accomodation

Weitere Informationen:

Lesachtal: www.lesachtal.com

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

Public Transport

Das öffentliche Verkehrsnetz (Züge und Busse) verbindet die Gemeinden im Lesachtal entlang des Karnischen Kammes mit den Städten Lienz im Westen und Spittal im Osten.

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at

Further information sources

Publikationen:

Österreichisches Schwarzes Kreuz (Hg.), Kriegsgräberfürsorge. Dokumentation, Wien (2012).

Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Pustertal zum Plöckenpass. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2003).

Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Plöckenpass zum Kanaltal. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2004).

Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs zwischen Save und Soča. Auf den Spuren der Isonzofront 1915–1917, Klagenfurt (2005).

Christian Terzer, Frontstellungen im Hochgebirge. Das Projekt Karnischer Kamm, in: Ort – Erinnerung – Denkmal. Relikte des Ersten Weltkriegs. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege , Heft 3/4 (2015), S. 262–271.

Julia Walleczek-Fritz & Peter Fritz, Begehen-Begreifen-Bewahren. Der Erste Weltkrieg entlang des Karnischen Kamms zwischen Sexten und Plöckenpass, Kartitsch/Sexten (2015).

[English Version: Julia Walleczek-Fritz & Peter Fritz: Ascend-Apprehend-Aspire. The First World War along Carnic Ridge between Sexten and Plöckenpass, Kartitsch/Sexten (2015).]

Ludwig Wiedemayr, Weltkriegsschauplatz Osttirol. Die Gemeinden an der Karnischen Front im östlichen Pustertal, Lienz (2007).

Museums Private Collections

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen (Kärnten)
„Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“,Plöckenpass
Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Location

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