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„Wehrmann in Eisen“, Wien, Österreich

Der „Wehrmann in Eisen“ wurde im März 1915 auf dem Schwarzenbergplatz im vierten Wiener Gemeindebezirk aufgestellt, um Geld für Kriegswitwen und -waisen zu sammeln. Spender konnten Nägel in die Figur einschlagen – 500.000 sollen es bei dieser Statue gewesen sein. Nach Kriegsende 1918 wurde die Figur entfernt.

Austria, Wien

Type of WWI-heritage

  • Non-Military Site of World War One Relevance
  • WWI Kriegerdenkmal

Dimensions

Der „Wehrmann in Eisen“ ist zirka 2 Meter hoch.

State of repair/preservation

Der „Wehrmann in Eisen“ ist in gutem Zustand.

Historical WWI Context

Ab dem Frühjahr 1915 wurden in zahllosen Städten und Dörfern der österreichisch-ungarischen Monarchie Holzfiguren aufgestellt, die gegen eine Spende für die Kriegswohlfahrt zu benageln waren. Neben Wehrmännern, Wehrschildern oder Kreuzen wurden auch andere Objekte für Nagelungen herangezogen, etwa Figuren von historischen Gestalten, Schmieden, Heiligen und Tieren, aber auch Tische oder Türen.
Ab April 1915 stieg die Zahl der Nagelungsaktionen sprunghaft an: Sie erfüllten auch eine wichtige soziale Funktion, indem sie an das gemeinsame Durchhalten appellierten. Zum Beweis ihrer patriotischen Haltung bekamen die Spender je nach Ort und Höhe der Spende Anstecknadeln, Urkunden oder sonstige Spendenbescheinigungen.
Der Zeitraum zwischen Juli 1915 und April/Mai 1916 gilt als „Blütezeit“ der Nagelungsaktionen. Insgesamt sollen in Österreich bis Juni 1916 laut einer zeitgenössischen Quelle rund 700 Wehrmann- und Wehrschildaktionen durchgeführt worden sein.

Der Wiener „Wehrmann in Eisen“, der auf eine Idee von Theodor Graf Hartig zurückgeht, wurde 1914 von Josef Müllner in Anlehnung an den „Stock im Eisen“ geschaffen und am Schwarzenbergplatz im vierten Bezirk aufgestellt. Diese Statue bot sozusagen die Initialzündung für die Kriegsnagelungen.
1919 wurde der „Wehrmann in Eisen“ von seinem Standplatz am Schwarzenbergplatz entfernt und in einem Depot verwahrt. Als 1934 das Äußere Burgtor zu einem Heldendenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges umgewandelt wurde, erinnerte man sich des „Wehrmanns in Eisen“. Um die Umgestaltung zu finanzieren, stellte man ihn neuerlich auf dem Schwarzenbergplatz auf. Benagelt wurde nun aber nicht die Figur selbst, sondern ihr Sockel. Mit der Eröffnung des Heldendenkmals im September 1934 hatte diese Aktion ein Ende. Der Wehrmann fand schließlich am 12. Oktober 1934 in den Arkaden des Neuen Amtshauses Ecke Felderstraße/Ebendorferstraße seinen endgültigen Platz.

State of legal protection

Der „Wehrmann in Eisen“ ist nicht denkmalgeschützt.

Owner

Die Stadtgemeinde Wien kümmert sich um die Erhaltung des Wehrmanns in Eisen.

Kind of cultural use of WWI

Der „Wehrmann in Eisen“ ist öffentlich zugänglich. Er befindet sich im ersten Wiener Bezirk, Felderstraße 6–8, Arkaden.

Opening

Der „Wehrmann in Eisen“ ist öffentlich zugänglich.

Entrance Fee

Der „Wehrmann in Eisen“ ist öffentlich zugänglich.

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Kunsthistorisches Museum Wien: www.khm.at

MuseumsQuartier Wien: www.mqw.at

Naturhistorisches Museum Wien: www.nhm-wien.ac.at

Stadt Wien: www.stadt-wien.at

 

Accomodation

Weitere Informationen:
WienTourismus: www.wien.info

Public Transport

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at/de

Wiener Linien:www.wienerlinien.at

Further information sources

Publikationen:

Gunda Achleitner (Hg.), Der Wehrmann in Eisen. Nägel für den guten Zweck / Nails for a good cause, Wien (2014).
Hans-Christian Pust, Vergessenes Phänomen. Kriegsnagelungen in Österreich, Deutschland und darüber hinaus, in: Christian Rapp & Peter Fritz (Red.), Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914–1918. Ausstellungskatalog, hg. v. d. Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H., Schallaburg (2014), S. 298–301.

Museums Private Collections

Heeresgeschichtliches Museum (HGM), Wien
Weitere Informationen: www.hgm.at

Location

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