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Friedensweg / Karnischer Höhenweg in den Karnischen Alpen, Osttirol und Kärnten, Österreich

Entlang des Friedensweges („Via della Pace“) bzw. des Karnischen Höhenweges lassen sich zahlreiche archäologische Spuren des Ersten Weltkrieges finden. Die Überreste sind in unterschiedlichem Zustand, gewisse Stätten bereits denkmalgeschützt.
Die Friedenswege wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde in den 1970er-Jahren mit dem Ziel initiiert, ehemalige Frontsteige aus dem Ersten Weltkrieg wieder begehbar zu machen und das Erbe des Krieges in diesem Raum zu bewahren.

Austria, Osttirol, Kärnten

Type of WWI-heritage

  • Trench-system
  • Military Fortification
  • Military Infrastructure
  • Military cemetery
  • WWI Kriegerdenkmal

Dimensions

Der Friedensweg in den Karnischen Alpen, auch als Karnischer Höhenweg (Nr. 403) bezeichnet, erstreckt sich auf die Bundesländer Osttirol und Kärnten. Er folgt dem Karnischen Kamm und verläuft auf einer Strecke von insgesamt rund 150 Kilometern meist in über 2.000 Metern Seehöhe.

State of repair/preservation

Die archäologischen Überreste des Ersten Weltkrieges entlang des Karnischen Kamms sind unterschiedlich gut erhalten. Der Soldatenfriedhof Hochgränten in Osttirol befindet sich in verhältnismäßig gutem Zustand – ebenso wie die Prinz-Heinrich-Gedächtniskapelle unweit davon, die Kapelle in der Nähe des Zollnersees oder die Stellungsreste am Kleinen Pal, gelegen nahe dem Plöckenpass/Passo di Mt. Croce Carnico (1.357 m). Am Kleinen Pal befindet sich auch das von den Dolomitenfreunden aufgebaute und betreute „Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“. Andere Überreste wiederum sind kaum noch erhalten oder sichtbar, so beispielsweise Lauf- und Schützengräben, Stollenanlagen, Terrassierungen, auf denen k.u.k. Truppen im Ersten Weltkrieg Baracken erbaut hatten, ein Artilleriebeobachtungsstand oder steinerne Mauerreste, die in Trockenmauerbauweise errichtet worden waren.

Historical WWI Context

Der Karnische Kamm bildete einen Abschnitt der sogenannten Südwestfront – jener Front, die ab Mai 1915 zwischen Österreich-Ungarn und Italien bestand. Die Front reichte über eine Länge von rund 600 Kilometern Luftlinie von der Schweizer Grenze bis zur Adria. In Osttirol erstreckte sie sich rund 30 Kilometer, auf Kärntner Seite zog sich die Karnische Front rund 115 Kilometer von der Landesgrenze zwischen Tirol und Kärnten auf Höhe der Ortschaft Maria Luggau bis zum Krn/Mt. Nero (2.244 m).

Überwiegend italienische, österreichisch-ungarische und deutsche Soldaten standen einander zwischen 1915 und 1918 an diesem Frontverlauf gegenüber – großteils im hochalpinen Gelände, meist auf einer Seehöhe von über 2.000 bis zu 3.900 Metern. 1915 mussten die Soldaten auf beiden Seiten das gesamte Gelände erst für militärische Operationen nutzbar machen. Bis auf wenige bereits touristisch erschlossene Berge und Saumpfade, die von der lokalen Bevölkerung im Sommer für den Viehtrieb genutzt wurden, existierten zwischen dem Ortler (3.899 m) nahe der Schweizer Grenze und den Julischen Alpen kaum ausgebaute Wege.
Zwischen 1915 und 1917 hatten Soldaten, die in diesem Frontabschnitt kämpften, unter widrigsten Bedingungen ihr Vaterland zu verteidigen. Viele starben – nicht nur durch Kampfhandlungen, sondern auch an Erfrierungen wegen der extremen Witterungsverhältnisse, oder sie fanden den Lawinentod.

State of legal protection

Lediglich der Soldatenfriedhof Hochgränten ist denkmalgeschützt. Im Rahmen eines 2017 abgeschlossenen Projektes wurden die archäologischen Überreste des Ersten Weltkriegs im Bereich des Obstanser Sees (Gemeindegebiet Kartitsch) unter Schutz gestellt.

Owner

Zum Teil befinden sich die Stätten in Privatbesitz bzw. im Besitz von Almgemeinschaften.

Kind of cultural use of WWI

Die Friedenswege („Vie delle Pace“) wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde in den 1970er-Jahren mit dem Ziel initiiert, ehemalige Frontsteige aus dem Ersten Weltkrieg wieder begehbar zu machen und das Erbe des Krieges in diesem Raum zu bewahren.

Der Karnische Höhenweg (Nr. 403) kann zwischen der Sillianer Hütte in Osttirol und Arnoldstein in Kärnten begangen werden.

Weitere Informationen: www.karnischer-hoehenweg.at

Das „Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“ am Plöckenpass liegt entlang der Wanderroute des Karnischen Höhenweges und ist kostenlos frei zugänglich. Zu bestimmten Anlässen bietet der Verein Dolomitenfreunde auch organisierte Wanderungen in das Freilichtmuseum an.

Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

Im „Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“ in Kötschach-Mauthen, das die Geschichte des Ersten Weltkrieges in den Bergen thematisiert, wird Eintritt eingehoben.

Verein SoldatenWege Rattendorfer Alm: https://www.facebook.com/SoldatenWege-Rattendorfer-Alm-329074090768790/

Opening

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen
Saison jeweils 15. Mai–15. Oktober
Öffnungszeiten während der Saison:
Montag bis Freitag 10.00–13.00 und 15.00–18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag 14.00–18.00 Uhr
Gruppenbesuche sind bei rechtzeitiger Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Weitere Informationen: www.dolomitenfreunde.at

 

 

 

Entrance Fee

Der Friedensweg / Karnische Höhenweg ist frei begehbar. Entlang der Wanderroute bieten Hütten des Österreichischen Alpenvereins Einkehrmöglichkeiten.

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Karnischer Höhenweg: www.karnischer-hoehenweg.at

Lesachtal: www.lesachtal.com

Marktgemeinde Kötschach-Mauthen: www.koemau.com

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

Region Nassfeld-Pressegger See: www.nassfeld.at

Accomodation

Weitere Informationen:

Bergsteigerdörfer: www.bergsteigerdoerfer.at

Gemeinde Kartitsch: http://www.kartitsch.at/

Karnischer Höhenweg: www.karnischer-hoehenweg.at

Lesachtal: www.lesachtal.com

Marktgemeinde Kötschach-Mauthen: www.koemau.com

Region Karnische Alpen: www.karnische-alpen.com

Region Nassfeld-Pressegger See: www.nassfeld.at

 

Public Transport

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at

Further information sources

Publikationen:

Österreichisches Schwarzes Kreuz (Hg.), Kriegsgräberfürsorge. Dokumentation, Wien (2012).
Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Pustertal zum Plöckenpass. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2003).
Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs vom Plöckenpass zum Kanaltal. Auf den Spuren der Karnischen Front 1915–1917, Klagenfurt (2004).
Gabriele & Walther Schaumann, Unterwegs zwischen Save und Soča. Auf den Spuren der Isonzofront 1915–1917, Klagenfurt (2005).
Christian Terzer, Frontstellungen im Hochgebirge. Das Projekt Karnischer Kamm, in: Ort – Erinnerung – Denkmal. Relikte des Ersten Weltkriegs. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Heft 3/4 (2015), S. 262–271.
Julia Walleczek-Fritz & Peter Fritz, Begehen-Begreifen-Bewahren. Der Erste Weltkrieg entlang des Karnischen Kamms zwischen Sexten und Plöckenpass, Kartitsch/Sexten (2015).
Ludwig Wiedemayr, Weltkriegsschauplatz Osttirol. Die Gemeinden an der Karnischen Front im östlichen Pustertal, Lienz (2007).
 

Museums Private Collections

„Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria“, Kötschach-Mauthen (Kärnten)
„Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915–1917“, Plöckenpass
Museum und Freilichtmuseum wurden vom österreichischen Verein Dolomitenfreunde aufgebaut und werden von diesem bis heute betreut.
Weitere Information: www.dolomitenfreunde.at

Location

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