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Gebäude und Eisenbahnanlage des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Feldbach-Mühldorf, Steiermark, Österreich

Das 1915 errichtete Kriegsgefangenenlager Feldbach umfasste auch ein Lazarett, das im Lauf des Ersten Weltkriegs zu einem der größten Militärspitäler der Donaumonarchie anwuchs. Das Lager diente zudem als wichtige Produktionsstätte für das k.u.k. Militär. Man stellte z. B. Handgranatenstiele, Schuhnägel, Schlittenkufen, Schießscheiben, Schneeschaufeln oder Feuerlöschkübel, aber auch Baracken als Winterquartiere her. Das Lager war für die Unterbringung von etwa 2.000 Mann Wachpersonal und 20.000 Gefangenen konzipiert worden. Insgesamt entstanden rund 100 Gebäude. Noch heute sind einige Lagerobjekte und Anlagen erhalten, so etwa eine ehemalige Wohnbaracke und ein Gütermagazin, ein Werkstättengebäude sowie die zum ehemaligen Lager gehörende Heeresfeldbahn Steinberg mit Brunnenanlage.

Austria, Steiermark

Type of WWI-heritage

  • Military Fortification
  • POW-camp
  • Military Infrastructure

Dimensions

Keine Informationen verfügbar.

State of repair/preservation

Zum Teil befinden sich die noch erhaltenen Objekte/Anlagen in gutem Zustand.

Historical WWI Context

Bereits im Herbst 1914, kurz nach Beginn des Krieges diskutierten Vertreter des k.u.k. Militärs und ziviler Stellen über mögliche Standorte für Kriegsgefangenenlager. In der Folge wurden in der Steiermark während des Ersten Weltkriegs mehrere große Barackenlager für Kriegsgefangene errichtet, etwa in Feldbach, Lebring und Knittelfeld.
In Feldbach entstanden 1915 Baracken für etwa 2.000 Mann Wachpersonal und 20.000 Gefangene sowie Spitals- und Isolierbaracken, insgesamt rund 100 Gebäude. Das dafür notwendige Areal wurde auf die Dauer von sechs Jahren für 200 Kronen pro Joch gepachtet. Zu Kriegsende 1918 waren insgesamt 92 Hektar verbaut.
Mit dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 entschieden die zuständigen österreichisch-ungarischen Behörden, das Lager Feldbach zu räumen und die Kriegsgefangenen in andere Lager in Ungarn zu verlegen. Nur die der Bauleitung des Lagers Feldbach zugeteilten rund 4.000 Gefangenen verblieben vor Ort.
Zum Kriegsgefangenenlager Feldbach gehörte auch ein Lazarett, das nach Verlegung der Kriegsgefangenen für die Versorgung von rund 5.000 Verwundeten ausgebaut wurde. Im Lauf des Krieges wuchs es zu einem der größten Militärspitäler der Donaumonarchie an: Es verfügte über eigene Operationssäle, Röntgenanlagen und eine Augenklinik. Das Lager diente als wichtige militärische k.u.k. Produktionsstätte, z. B. von Handgranatenstielen, Schuhnägeln, Schlittenkufen, Schießscheiben, Schneeschaufeln, Feuerlöschkübeln, aber auch von Baracken.

Unweit des Lagers Feldbach wurde im Ersten Weltkrieg eine geheime Eisenbahnversuchsstrecke für die gesamte Monarchie angelegt. Die Schienen wurden später entfernt, die Trassen- und Brückenbauwerke blieben erhalten.

State of legal protection

Die erhaltenen Objekte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Feldbach sowie die zur Heeresfeldbahn Steinberg mit Brunnenanlage gehörenden Objekte sind denkmalgeschützt.

Owner

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Kind of cultural use of WWI

Weitere Informationen:
Heimat.Museum im Tabor, Feldbach: tabor-feldbach.at

Opening

Weitere Informationen:
Heimat.Museum im Tabor, Feldbach: tabor-feldbach.at

Entrance Fee

Weitere Informationen: Heimat.Museum im Tabor, Feldbach: tabor-feldbach.at

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Land Steiermark: www.steiermark.com
Region Thermenland: www.thermenland.at
Stadt Feldbach: www.feldbach.gv.at

Accomodation

Weitere Informationen:

Land Steiermark: www.steiermark.com
Region Thermenland: www.thermenland.at
Stadt Feldbach: www.feldbach-tourismus.at

Public Transport

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at
Steirischer Verkehrsverbund: www.verbundlinie.at

Further information sources

Publikationen:

Wolfram Dornik & Rudolf Grasmug, Der Lager-Komplex Feldbach-Mühldorf, in: Elisabeth Arlt u. a. (Hg.), Krieg, fern der Front. Die Südoststeiermark im Ersten Weltkrieg, Graz (2015), S. 191–192.
Peter Hansak, Das Kriegsgefangenenwesen während des I. Weltkrieges im Gebiet der heutigen Steiermark, Dissertation Universität Graz (1991).
Eva Steigberger, Der Lagerkomplex aus dem Ersten Weltkrieg in Feldbach in der Steiermark. Ein Unterschutzstellungsprojekt, in: Ort – Erinnerung – Denkmal. Relikte des Ersten Weltkriegs. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Heft 3/4 (2015), S. 283–291.
Julia Walleczek-Fritz, Kriegsgefangenschaft und Kriegsgefangenenlager in Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg, in: Ort – Erinnerung – Denkmal. Relikte des Ersten Weltkriegs. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Heft 3/4 (2015), S. 273–282.

 

Museums Private Collections

Weitere Informationen:

Heimat.Museum im Tabor, Feldbach: tabor-feldbach.at

Museum für Geschichte, Graz: www.museum-joanneum.at/museum-fuer-geschichte

Location

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