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Lagerfriedhof des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Marchtrenk, Oberösterreich, Österreich

Im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Marchtrenk konnten bis zu 35.000 Kriegsgefangene untergebracht werden. Auf dem Lagerfriedhof finden sich insgesamt 1.869 kriegsgefangene Soldaten bestattet, davon 1.382 italienische Kriegsgefangene, 457 russische Soldaten, ein Rumäne, elf Serben sowie 18 unbekannte Soldaten.

Austria, Oberösterreich

Type of WWI-heritage

  • POW-camp

Dimensions

Keine Informationen verfügbar.

State of repair/preservation

Die Anlage ist in gutem Zustand.

Historical WWI Context

Bereits im November 1914 trafen sich Vertreter des k.u.k. Militärs und ziviler Stellen in der Welser Heide zu einem Lokalaugenschein, um den Standort des späteren Lagers Marchtrenk zu begutachten. 1915 begann Österreich-Ungarn in der oberösterreichischen Gemeinde schließlich mit dem Bau eines Lagers, in dem Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationalität untergebracht werden sollten. Die Barackenstadt, die sich über eine Länge von knapp drei Kilometern erstreckte und aus drei Teillagern (Lager I, II und III) bestand, konnte bis zu 35.000 Personen beherbergen. Zudem verfügte sie über eine eigene Infrastruktur, um die gefangenen Soldaten zu versorgen und zu „verwalten“.

Auf dem Lagerfriedhof sind insgesamt 1.869 kriegsgefangene Soldaten bestattet, davon 1.382 italienische Kriegsgefangene, 457 russische Soldaten, ein Rumäne, elf Serben sowie 18 unbekannte Soldaten.

State of legal protection

Der Friedhof ist nicht denkmalgeschützt.

Owner

Keine Informationen verfügbar.

Kind of cultural use of WWI

Im Wasserturm in Marchtrenk befindet sich eine kleine Dauerausstellung zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Marchtrenk. Zudem gibt es einen 20 Stationen umfassenden Friedensweg zu zwei großen thematischen Schwerpunkten: zum k.u.k. Kriegsgefangenenlager und zur Zuwanderung der Volksdeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Für Gruppen werden Führungen angeboten.
Weitere Informationen: www.museumsverein-marchtrenk.at

Die frühere römisch-katholische Pfarrkirche im Zentrum der Stadtgemeinde Marchtrenk beinhaltet ein von Kriegsgefangenen gemaltes Fresko. Es findet sich unterhalb der Orgelempore und zeigt das k.u.k. Kriegsgefangenenlager.

Ebenfalls von Kriegsgefangenen wurde ein heute im Museum im Wasserturm befindlicher „Eiserner Tisch“ gefertigt. In das kunstvoll gestaltete Objekt durfte gegen eine Spende für die Kriegswohlfahrt ein Nagel eingeschlagen werden. Die Initialzündung dafür hatte ein am 6. März 1915 in Wien präsentierter „Wehrmann in Eisen“ geliefert. Wenig später wurden in zahllosen Städten und Dörfern der österreichisch-ungarischen Monarchie Holzfiguren aufgestellt und gegen Spenden benagelt. Neben Wehrmännern, Wehrschildern oder Kreuzen zog man auch andere Objekte für Nagelungen heran, etwa Tische und Türen. Ab April 1915 stieg die Anzahl der Nagelungsaktionen sprunghaft an: Sie erfüllten auch eine wichtige soziale Funktion, indem sie an das gemeinsame Durchhalten appellierten. Der Zeitraum zwischen Juli 1915 und April/Mai 1916 gilt als „Blütezeit“ der Nagelungsaktionen.

Opening

Weitere Informationen:

Museumsverein Marchtrenk: www.museumsverein-marchtrenk.at

Entrance Fee

Weitere Informationen: Museumsverein Marchtrenk: www.museumsverein-marchtrenk.at

Information regarding cities, villages, other touristic attractions (non-WWI) nearby

Weitere Informationen:

Land Oberösterreich: www.oberoesterreich.at

Accomodation

Weitere Informationen:

Land Oberösterreich: www.oberoesterreich.at

Public Transport

Weitere Informationen:

ÖBB: www.oebb.at

Further information sources

Publikationen:

Erwin Prillinger, Das k.u.k. Kriegsgefangenenlager von 1914 bis 1918 und der Kriegerfriedhof in Marchtrenk, hg. v. Museumsverein Marchtrenk – Welser Heide, Marchtrenk (2013).
Hans-Christian Pust, Vergessenes Phänomen. Kriegsnagelungen in Österreich, Deutschland und darüber hinaus, in: Christian Rapp & Peter Fritz (Red.), Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914–1918. Ausstellungskatalog, hg. v. d. Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H., Schallaburg (2014), S. 298–301.
Julia Walleczek, Hinter Stacheldraht. Die Kriegsgefangenenlager in den Kronländern Oberösterreich und Salzburg im Ersten Weltkrieg, Dissertation Universität Innsbruck (2012).
Julia Walleczek-Fritz, Kriegsgefangenschaft und Kriegsgefangenenlager in Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg, in: Ort – Erinnerung – Denkmal. Relikte des Ersten Weltkriegs. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Heft 3/4 (2015), S. 273–282.

Museums Private Collections

Weitere Informationen:
Museumsverein Marchtrenk: www.museumsverein-marchtrenk.at

 

Location

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